»Zuletzt war es zu still«, berichtet Trainer Andy Seum von der SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden und spielt dabei nicht zuletzt auf die überschaubare Anzahl von Trainingsteilnehmern des Gießener Fußball-A-Ligisten an. Zudem musste gerade die zweite Mannschaft immer wieder mit Altherren-Spielern aufgefüllt werden, was vor allem einen organisatorischen Mehraufwand darstellte und die Telefone der Verantwortlichen glühen ließ.
Vor allem taugte es nicht zu einem Dauerzustand. Das i-Tüpfelchen sei dann die letzte Juli-Woche im vergangenen Jahr gewesen, als es unter der Woche zunächst eine 0:8-Niederlage für sein Team setzte und das darauffolgende Spiel beim Obbornhofener Turnier mangels Personal abgesagt werden musste. Es war zugleich der Auslöser für Seum, »jetzt mehr Verantwortung zu übernehmen«.
Er habe sich daraufhin nicht nur beim TSV Utphe mehr engagiert - hier wurde er im August 2021 zum Utpher Fußballabteilungs- sowie zum sportlichen SG-Leiter gewählt - sondern stand für alle Stammvereine des A-Ligisten gleichermaßen zur Verfügung. Als Mitte November die Nachricht aus Langd durchsickerte, der SVL steige aus der Spielgemeinschaft mit dem VfR Ulfa aus und melde sich für den Spielbetreib der Saison 2022/23 in der Kreisliga B Alsfeld, fragte Seum kurzerhand beim Langder Vorsitzenden, Andre Fritz, nach, ob es ein Interesse gäbe, gemeinsame Sache mit der bestehenden SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden zu machen. Seum »trat damit offene Türen ein«, wie er selbst sagt, und die Geschichte nahm ihren Lauf. Es folgten unzählige Gespräche und Sitzungen, die sich schon bald um die Gestaltung des neuen Logos sowie um die Namensgebung drehten. Bei letzterem erinnerte man sich an die gemeinsame Jugendspielgemeinschaft, die sich JSG Horlofftal nannte. Schließlich einigte man sich relativ flott auf FSG Horlofftal, mit der dann ab kommender Saison in der Kreisliga A Gießen gestartet werden soll, vorausgesetzt, der SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden gelingt der Klassenerhalt. Zudem soll mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga B Gießen um Punkte gespielt werden. Und da Seum mit dann nahezu 50 Fußballspielern rechnet, die regelmäßig am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen sollten, wird sich die FSG nach Rücksprache mit Gießens Kreisfußballwart Henry Mohr, der die neue Spielgemeinschaft bereits abgesegnet hat, bis zum Juli offenhalten, ob die Meldung einer dritten Mannschaft infrage kommt.
Tobias Wolf, gebürtiger Inheidener und nach Langd verheiratet, wird dann das Trainerteam Andy Seum/Kevin Stein erweitern. Zunächst wird Wolf die restliche Saison die in der Kreisliga A Büdingen beheimatete SG Ulfa/Langd als Coach begleiten. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, werden die Utpher und Langder auf ihren jeweiligen Fußballplätzen in ihre Flutlichtanlagen investieren und auf LED umrüsten.
Positiv gestimmt für Zukunft
Bereits im März ist ein »Kennenlern-Training« geplant, um sich weiter zu beschnuppern. Die Verantwortlichen haben zudem bereits die Vergabe des Heimspiel-Rhythmus in der Reihenfolge Utphe, Trais-Horloff, Inheiden und Langd festgelegt. Außerdem ist auch ein Sommertrainingslager in der Planung. Im Übrigen ist sich Seum, der auch Sportlicher Leiter der neuen FSG sein wird, sicher, dass die Umsetzung der Idee, die Spielgemeinschaft zu erweitern, zukunftsträchtig ist. Und tatsächlich zeigt ein von ihm erstelltes Clustering, dass der Erhalt der künftigen FSG aufgrund der Altersstruktur der Spieler mindestens für die nächsten fünf bis zehn Jahre gesichert sein dürfte. Und auch die Fans ließ der SG-Coach nicht außen vor und wandte sich in einem offenen Brief an die Anhänger, um die neue Situation kundzutun und zu erklären.
Zunächst aber steht der Mannschaft von Andy Seum die sportliche Aufgabe bevor, den Klassenerhalt klarzumachen. Und dafür soll im Vorbereitungstraining die Grundlage geschaffen werden. FOTO: PM